regie kieran joel Bühne und Kostüm Lena Loy video roman kuskowski dramaturgie fabian schmidtlein besetzung stephanie Leue, sascha tuxhorn
staatstheater Nürnberg, premiere 21.11.2019
Ankündigung durch das Staatstheater Nürnberg:
Das World Wide Web prägt unsere Gegenwart. Imaginiert wurde es schon 1930 – von einem Nürnberger. Als „Ri Tokko“ schrieb Ludwig Dexheimer einen „prognostischen Roman“ von erstaunlicher Treffsicherheit: Neben dem Internet finden sich erneuerbare Energien, künstliche Intelligenz und sogar eine Art Wikipedia. Entstanden zwischen zwei Weltkriegen, ist „Das Automatenzeitalter“ aber vor allem auch eine radikale pazifistische Utopie, getragen vom unerschütterlichen Glauben an einen technischen wie moralischen Fortschritt. 2019 ist Dexheimers Vision des Jahrs 2500 technologisch fast erreicht. Friedlicher ist die Welt nicht. Und auch das utopische Denken scheint ausgedient zu haben. Aber warum eigentlich? Woher rührt der Glaube, der Mensch sei im Kern schlecht? Wem nützt er? Und wie ist das eigentlich gewesen mit der Inszenierung, die 2019 am Staatstheater Nürnberg versucht worden sein soll? Zeit für eine Ausgrabung, die sich dem Unbehagen an der Utopie stellt.